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Maio gehört zur Inselgruppe Ilhas de Sotavento (dt.: „Inseln unter dem Wind“). Sie liegt östlich der Insel Santiago und südwestlich von Boa Vista. Die von nur wenigen verwitterten Vulkanschloten überragte, auf einem Kalksockel aufsitzende Wüsteninsel hat eine Fläche von 269 km² und rund 8.400 Einwohner, was eine Bevölkerungsdichte von 31 Einwohnern pro Quadratkilometer ergibt. Höchste Erhebung ist der Monte Penoso (436 m). Hauptstadt und Hafenstadt ist Cidade do Maio.
Der Name Maio (dt.: “Mai”) leitet sich ab vom Datum der Entdeckung am 1. Mai 1460. Wenig später wurden halbnomadische Hirtensklaven angesiedelt, die im Auftrag des portugiesischen Königshauses Fleischvieh und Häute produzierten, um die Sklavenschiffe von Cidade Velha zu versorgen. Im 16. Jahrhundert kam zur Viehwirtschaft der Anbau von Baumwolle hinzu und ein Teil der Bevölkerung wurde sesshaft. Fein gewobene Tücher (panos de Santiago) waren ein wertvolles Tauschgut in Kontinentalafrika und dienten vorwiegend dem Aufkauf weiterer Sklaven. Nachdem Santiago seine vorherrschende Position im 17. Jahrhundert verloren hatte, wurden die natürlichen Salinen ausgebaut und freie Siedler folgten. Zum Schutz vor Piratenangriffen und nicht zuletzt, um die den Salzhandel beherrschenden Engländer zu Steuerzahlungen bewegen zu können, errichtete die portugiesische Krone im Hauptort Cidade do Maio (bis 1975 Porto Inglês) eine kleine Festung mit ein paar Kanonen.
Wie die anderen Kapverdischen Inseln wurde auch Maio wiederholt von Hungerkatastrophen heimgesucht, die mitunter die freie Bevölkerung zwangen, sich als Sklaven nach Amerika zu verkaufen. Dem Rückgang der Salzproduktion und zunehmender Dürre Anfang des 20. Jahrhunderts folgte eine anhaltende Auswanderungsbewegung. Nach der Unabhängigkeit 1975 musste das Überleben durch Arbeitsbeschaffungsprogramme in Straßenbau und Wiederaufforstung gesichert werden. Die im Inneren weitgehend vegetationslose Insel besitzt wieder eine kleine, aber nachhaltige Forstwirtschaft und nach gelungener Aufforstung die größte zusammenhängende Waldfläche der Kapverden. Dadurch ist man in der Lage, Brennholz und Holzkohle nach Praia zu exportieren.
Quelle “Geografie” und “Geschichte”: Seite „Maio“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 23. März 2019, 19:35 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Maio&oldid=186854093 (Abgerufen: 7. April 2019, 20:46 UTC)